AXELROESSLING
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Nach 23-jähriger Führung einer Metallwerkstatt (vorschub - Werkstatt für Modell- und Prototypenbau, Berlin) mit Schwerpunkt Realisation von Projekten im Bereich Architektur und Kunst, in den letzten 10 Jahren verstärkt beschäftigt mit der Herstellung, Verbringung und Montage größerer architektonischer Skulpturen, möchte ich mich nunmehr ausschließlich auf die Entwicklung und Realisation eigener Formen konzentrieren - diese, wie ich denke, als verdichteter Konsens aller über die Jahre gesichteten Berührungsebenen. Gedanklich sind hier drei aufeinander abfolgende wie aber auch von ihrer Chronologie unabhängig miteinander verwobene Themenbereiche entstanden, die in Form von Objekten visuell umgesetzt werden und hinsichtlich ihres Status (Objekt/Skulptur) wie auch ihrer Funktion bewusst keine Zuordnung erhalten. Der Betrachter / Nutzer soll frei über ihr Wesen und eine mögliche Nutzung entscheiden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass jedes einzelne der von mir hergestellten Objekte vor wie auch bei seiner Entstehung mit längeren Überlegungen, Fragen, stetem Betrachten, Verändern (und dies in sich teils mehrfach wiederholenden Zyklen) verwoben ist - jedoch grundsätzlich in seiner Gänze und allen Details komplett entstanden sein wird, noch bevor all diese zur Beantwortung sich aufdrängenden Fragen geklärt sind. Letztlich verhält es sich so, dass ich dem Kreieren, dem "sich an etwas Abarbeiten", dem immer wieder neu Sichten, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtendem, Veränderungen behutsam erwägendem, also dem DENKEN als solchem, und eben genau jenem, das ein mögliches Ergebnis umkreist aber dieses noch nicht dogmatisch festgeschrieben hat, die ihm gebührende Bedeutung geben möchte. Man könnte dieser Haltung, das ist mir bewusst, unterstellen, aus der Bequemlichkeit, zu keinem eindeutigen und konkret ablesbaren Ergebnis zu kommen eine Tugend zu machen. Auch darauf verweisend, dass nicht nur nicht jedes sondern quasi keines der in unserem Lebensumfeld existenten Gegenstände sich diese Freiheit erlauben dürfe.
Ja.
Allerdings scheint es sich mir bei meinem Projekt tatsächlich eher um Gedanken als um eine Ansammlung von Gegenständen - geschweige denn mit anderen Gegenständen konkurrierenden Gegenständen - zu handeln, es handelt sich schlicht um die Vergegenständlichung von Gedanken, von Gedanken, wie angedeutet, die lange gedacht, aber möglicherweise, und wie ich hoffe erfrischenderweise, nicht ganz zu Ende gedacht sind - auf dass auch der Betrachter darüber sinnieren darf, sich (wie ich hoffe) an der Gestalt und dem Konsens erfreut und den Gedanken weiter - (möglicherweise gar zu Ende?) denken kann.

Axel Rössling, Februar 2016.


Axel Rössling / Braunschweiger Strasse 41 / D-12055 Berlin / mail@axelroessling.de